Die Nordbahnhalle wurde 1965 am Areal des Nordbahnhofs errichtet. Eine Zeit voller Umbrüche in diesem Gebiet, viele Gebäude werden abgebrochen, da sie schwere Schäden vom Zweiten Weltkrieg davontrugen. Gebaut wurde die Halle, um als Lagerhalle für Lebensmittel zu fungieren. Doch als der Nordbahnhof 2010 seine Funktion als Bahnhof komplett verlor, stand auch die Halle leer, beziehungsweise sollte sie gar nicht mehr stehen. Stattdessen ist dort neues Leben eingezogen, als Student:innen der TU Wien im Rahmen des design.build.studio beginnen einen Ort der Partizipation und Gemeinschaft zu schaffen. Einen Ort für Veranstaltungen und Austausch.
Zum Beginn der Zwischennutzungsphase steht die Halle in einer peripheren, fast brachialen Umgebung. Man kann einen Weitblick in die Wildnis und die übrig gebliebenen Schienenstücke der Gleislandschaft bestaunen. Darüber hinaus idyllische Sonnenuntergänge genießen. Idyllisch wird die Stimmung aber nicht immer bleiben, denn das Nordbahnhofareal zählt zu einem der größten Stadtentwicklungsgebieten in Wien. Auf einer Entwicklungsfläche von 650.000 m2 sollen ca. 10.000 Wohnungen für rund 20.000 Menschen errichtet werden. Auch Bürobetriebe, Handels- und Dienstleistungsbetriebe und zwei Bildungscampus sind vorgesehen.
Mit dem Wachstum des Nordbahnviertels bringt auch Konflikte. Denn nach der Zwischennutzungsphase der Besitz von der ÖBB auf die Stadt Wien übertragen wird. Aufgrund davon, dass das Grundstück der Nordbahnhalle in Bauland und Grünfläche umgewidmet wurde, weshalb für September ein Teilabriss der Halle geplant ist. Die IG Nordbahnhalle wird gegründet, die sich für den langfristigen Erhalt der Halle einsetzt.
Petitionen und Umfragen werden gestartet, um die Bevölkerung über die Situation aufzuklären. Zusätzlich werden Banner erstellt sowie Sticker und Flyer verteilt. Es wurde ein Diskurs gestartet und wichtige Verhandlungen geführt.