Das Gründerzeithaus im 15. Bezirk wurde in den Jahren 1863 bis 1879 errichtet und fügte sich in das historische Ensemble der Kranzgasse ein. Hinter dem Wohngebäude befanden sich diverse Hofgebäude, die im Laufe der Jahre entsprechend ihrer Nutzungen erweitert und umgebaut wurden. Der Abbruch begann im Jahr 2021 zunächst mit den Rückgebäuden, gefolgt vom Entfernen des Fassadenstucks. Als die letzten Bewohner auszogen, wurde auch der letzte, straßenseitige Teil des Gebäudes abgerissen. Seitdem liegt das Grundstück brach, und eine Lücke prägt heute das Bild in der Kranzgasse. Der Abriss des Gebäudes hat unübersehbar zu Veränderungen in der städtischen Landschaft geführt.
Die malerische Kranzgasse, außerhalb des Gürtels gelegen und nur einen Steinwurf von der belebten Mariahilfer Straße entfernt, trägt die Spuren einer wechselhaften Vergangenheit. Einst schmückten die Gartenanlagen des Arnsteinschlösschens das Areal, an dessen Stelle nun eine klaffende Lücke in der Kranzgasse ins Auge springt.
Nach der Parzellierung dieser grünen Oase entstand die Kronnengasse, wie die Gasse einst genannt wurde.Zwischen den Jahren 1863 und 1879 wurde das beeindruckende Gebäude errichtet, das den Charme des Straßenzugs maßgeblich prägte. Ein Blick in einen Stadtplan von 1879, aufbewahrt im Bezirksmuseum, enthüllt die vollständige Bebauung der Gasse zu jener Zeit – ein lebendiges Stück Geschichte. Seit dem Abriss wird die Straße durch die Baulücke geprägt.
Die Geschichte der Kranzgasse 24 erweistsich als Puzzle, dessen einzelne Teile trotzdes Abrisses des Gebäudes weiterhinlebendig sind. Durch Recherche in alten Zeitungsartikeln, die Anzeigen verschiedener Gewerbe dokumentieren, lässt sich die Vielfalt der Nutzungen im Laufe der Zeit rekonstruieren. Zeitungsmeldungen über Arbeitsunfälle, Mitarbeitersuchen und Auszeichnungen werfen ein Licht auf die facettenreichen gewerblichen Aktivitäten in den Hinterhofgebäuden, von Werkstätten bis zu Schlossereien. Selbst ein Fiakerunternehmen mit dazugehörigen Stallungen hinterließen ihre Spuren.